Allgäuer Zeitung 17.12.2019

"knusper, knusper, knäuschen"

Modeon. Beifallsstürme für zauberhafte "Hänsel und Gretel"-Aufführung. Warum die Märchenoper gut in den Advent passt.

... der romantische Zauberwald, vom Freien Landestheater aus Miesbach imposant in Szene gesetzt...
... Kraft bezieht die Inszenierung der Märchenoper durch ihren Schwung und ihre Dynamik. Da tanzen schon eingangs auch Katzen Ballett, während Hänsel (Carolin Ritter) und Gretel (Christina Gerstberger) ... miteinander scherzen und spielen...  authentisch wirkende Charaktere und allesamt gute Singstimmen. Gerade Gerstberger überzeugt mit ihrem weichen Sopran, ihrem Schmelz. Auch bei Koloraturen...

... Ebenso eindrücklich wie authentisch dargestellt wird die Armut in Hänsel und Gretels Familie....

... Die unheimliche Hexe, ... ist dann, verkörpert von Andreas Haas, also einem Mann, ebenso böse wie märchenhaft. Mal geifert sie wie ein altes Weib, mal jagen einem Hohngelächter und tiefe Töne Schauder über den Rücken...

... Toll ist auch hier die Kulisse mit dem Lebkuchenhaus und den ringsherum aufgestellten Lebkuchenkindern: verwandelte Opfer der bösen Hexe. .. Aus dem Ofen wird die Hexe als Riesenlebkuchen hervorgezogen, und alle singen einmütig: "Wenn die Not aufs Höchste steigt, Gott der Herr, die Hand uns reicht." Mit dieser Botschaft hat sich das Stück seinen Ruf als Weihnachtsoper redlich verdient. Und die Beifallsstürme, die Sänger und Musiker (Dirigent: Rudolf Maier-Kleeblatt) am Ende ernten.