Main-Echo, 04.06.2011

Wenn das mal nicht glaubwürdig ist! Das Freie Landestheater Bayern begeistert in der Aschaffenburger Stadthalle mit dem Klassiker "My Fair Lady"

"Wüsste man es nicht besser, man könnte meinen, "My Fair Lady" sei dem Freien Bayerischen Landestheater auf den Leib geschrieben. (…) Der fette bayerische Dialekt, mit dem die Truppe ungeniert und offenherzig antritt, gibt dem Stück selten gehörten Charme und eine ganz neue Art der Glaubwürdigkeit.

Obwohl "My fair Lady" 55 Jahre alt ist, hat das Stück (…) nichts von seinem Reiz verloren. Und so, wie es das Freie Bayerische Landestheater spielt, gleich gar nicht.

Gunther Sonneson spielt den Etepetete-Professor, der eigentlich ganz nett ist, mit viel väterlichem Charme, intellektuellem Gebahren und weichem, warmen Tenor. Das ergänzt sich vortrefflich mit Max Mühlbauer, der den Kumpel Pickering so sympathisch wie einen lieben alten Opa spielt. Klar, dass die frische Eliza Staub aufwirbelt in der Altherrenbude. (…) Elisabeth Neuhäusler singt mit klarer, schlanker Stimme, die wunderbar zu dieser Rolle passt.

Schwelgen darf man in den üppigen Kostümen und der (…) märchenhaft schönen Kulisse, die Raum für Fantasie eröffnet und blitzschnell vom Ensemble - das übrigens mit hochkarätigem Gesang beeindruckt - zwischen den Szenen umgebaut wird. Diese "My Fair Lady" ist definitiv auch was fürs Auge.

Und für die Ohren: Rudolf Maier-Kleeblatt dirigiert ein schmissiges Orchester (…) Aufgefallen ist (…) der Spaß und Schwung, mit dem das Ensemble aufspielt."