Münchner Merkur, 07.12.2009, Hänsel und Gretel

Hänsel und Gretel in Karlsfeld

"Hänsel und Gretel überzeugten... Elisabeth Neuhäusler in der Rolle als Mutter ... agierte souverän... Andreas Fimm spielte den betrunkenen, aber fröhlichen Besenbinder sehr glaubhaft und sang sehr gut. Die Inszenierung schwelgte in einer romantischen Ausstattung. ...die Zuckerbäckerausstattung war sehr stimmungsvoll, von der ärmlichen Holzhütte der Besenbinder-Familie bis zum Zauberwald. Der Wald schöpfte das ganze Potenzial aus. Das Böse lauerte in Gestalt dunkler Dämonen, die in Nebelschwaden ihre grotesken Tänze aufführten. 

Schön war, dass die Bühne ständig in Bewegung war. Alle Verwandlungen passierten vor den Augen des Publikums. Die Bäume bewegten sich und die Fliegenpilze wanderten. Marienkäfer, Häschen und ein Schmetterling...

Sandfee (filigran gesungen von Yvonne Steiner) und weiße Engel beschützten die beiden Kinder... dieses Lied gehört zu den bewegendsten Stücken in der Oper...

Andreas Haas stellte (die Hexe) als wahrhaft böses und gefräßiges Weib dar und brachte auch eine Portion Ironie mit. Er polterte und wütete, lockte und verführte mit Brillanz. Ein gelungener Regieeinfall, der das Diabolische ad absurdum führte, war sein Kostüm mit Schürze und hoher Kochmütze...."