Was genau muss man sich unter TheaterInklusiv vorstellen?
TheaterInklusiv besteht aus 14 Menschen, die „schwerst mehrfach normal sind“. Das Projekt setzt sich zusammen aus Menschen, die a) Lust haben, Theater zu spielen, b) sich trauen, auf die Bühne zu gehen und c) keinerlei Form von Berührungsängsten haben. Es handelt sich um eine Kooperation der offenen Behindertenarbeit der Lebenshilfe Miesbach, die sich „LebensMUT“ nennt, und Mitgliedern des Freien Landestheaters Bayern (FLTB).
Was sind die wesentlichen Unterschiede zwischen einer inklusiven und einer nicht inklusiven Theatergruppe?
Da ist einmal die Kommunikation, weil bei uns Menschen spielen, die hörbeeinträchtigt sind und solche, die sich verbal nur schwer ausdrücken können. Deshalb ist eine einfache, gebärdenunterstützte Sprache gefragt und eine Verständigung mit allen Sinnen. Ein zweiter großer Unterschied ist die Probenstruktur: Hier ist der Weg ein anderer, an den Spielern orientierter. Von allen ist viel Flexibilität gefordert. Und: Mit Druck geht gar nichts.
Gibt es etwas, was die Arbeit erschwert oder erleichtert?
Das, was am Freitag in der Probe besprochen wird, ist am nächsten Freitag präsent und wird gefordert. Der Nachteil für mich: Ich kann nicht kurz mal was ändern, etwa per E-Mail oder WhatsApp. Das war für mich zu Beginn ungewohnt und musste sich einspielen.
Warum ist das FoolsTheater die ideale Probestätte?
Das Haus ist mehr als nur barrierefrei. Es hat eine klare Struktur und ist nicht verwinkelt. Das meiste ist ebenerdig erreichbar, der Rest per Aufzug. So können sich die Teilnehmer ohne Assistenz bewegen. Und ganz wichtig: Das herzliche Verhältnis zum Team des KulturCafes.
Was erwartet die Theaterbesucher?
Hinter dem Titel verbergen sich Bilder, die vom Alltag inspiriert sind und nonverbal Zwischenmenschlichkeit zum Ausdruck bringen. Das übergeordnete Motto lautet: Einfach – Mensch – sein.